TASCHENTUCH VOR DEN MUND HALTEN

Wer bei biologischen, chemischen oder radioaktiven Gefahren im Auto sitzt, sollte die Lüftung ausstellen und die Fenster schließen. Autofahrern und Spaziergängern rät das Bundesamt für Zivilschutz, umgehend das nächste Haus aufzusuchen, sich im Freien quer zur Windrichtung zu bewegen und durch einen Atemschutz oder ein Taschentuch zu atmen. Mit Substanzen verschmutzte Kleider und Schuhe wechseln. Gesicht, Haare und Hände waschen.
Die Hausfenster und -türen schließen sowie Ventilatoren und Klimaanlagen ausschalten. Suchen Sie sich einen geschützten Innenraum der Wohnung, möglichst ohne Fenster, und vermeiden Sie unnötigen Sauerstoffverbrauch, z. B. durch das Abbrennen von Kerzen. Schalten Sie zur Information einen lokalen Radiosender oder das TV-Gerät ein. Weitere Tipps gibt das Bundesamt für Zivilschutz in Bonn, Tel.: 018 88/35 80.

KONSERVEN UND SÄFTE FÜR DEN NOTFALL

Zivilschützer empfehlen, auch ohne akute Gefahr ein Lebensmittellager anzulegen.

Die Zentralstelle für Zivilschutz rät der Bevölkerung, generell einen Vorrat für ein bis zwei Wochen anzulegen. Dieser soll aus Lebensmitteln und Getränken bestehen, die auch ohne Kühlung länger lagerfähig sind und bei einem Energieausfall kalt gegessen werden können.
Checkliste für eine Notfallration: Fleisch-, Fisch-, Wurst-, Obst- und Gemüsekonserven, Marmelade, Honig, Kondensmilch in Dosen, Milchpulver, Speiseöl, Dauerbrot, Zwieback, Zucker, Salz, Tee sowie Kakao. Mineralwasser, Vitaminsäfte und Brausetabletten. Um vor Krankheiten zu schützen: Hygienemittel wie Seife, Waschmittel, Zahnpasta, Toilettenpapier. Um Wasser zu sparen: Einweg-Geschirr und -Besteck, Entkeimungsmittel für Wasser, Haushaltshandschuhe und -papier.
Weitere Infos: Broschüre ???Für den Notfall vorgesorgt“ von der Bonner Zentralstelle

ATEMSCHUTZ IN DER HANDTASCHE

Der Glaube an die umfassende Sicherheit durch Gasmasken Ist trügerisch, denn sie helfen nur in bestimmten Situationen und verlangen vom Benutzer Kenntnisse und Übung.

ABC-Masken sollen das Eindringen chemischer, biologischer sowie strahlender Teilchen in Mund, Atemwege und Augen verhindern.


Experten warnen
Ohne richtige Wartung und Ausbildung im Umgang kann der Atomschutz unnütz, ja sogar tödlich sein. Masken von Flohmärkten und Military-Shops sind oft aussortierte Exemplare. Zuverlässige Ware gibt es im Arbeitsschutzfachhandel. Dichter Sitz ist bei Vollbart- und Kotelettenträgern sowie tiefen Narben nicht gewährleistet. Brillenträger benötigen spezielle Atemgeräte. Nur Vollmasken (mit ABEK-Filter etwa 350 Mark) verhindern, dass Gifte über die Augen in die Blutbahn gelangen.
 

Pro und contra
 

Masken helfen, aus einem Gefährdungsgebiet zu fliehen. Allerdings können viele chemische Kampfstoffe über die Haut in den Organismus gelangen. Dagegen hilft nur ein Vollschutzanzug. Bei einem Atomangriff bieten lediglich Bunker Sicherheit. Biowaffen kann man weder riechen noch sehen.
Alternative: ???Fluchthaube“
Diesen Schutz (etwa 200 Mark) können auch Unkundige leicht handhaben, da die Haube nur eine Öffnung mit Gummizug besitzt. Geeignet für die Rettung von Verletzten, alten Menschen und Kindern.